Montag • 26. August 2024
Ein starkes Zeichen für erfolgreiche Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft
Am 22. August 2024 wurde in Anwesenheit des brandenburgischen Wirtschaftsministers Prof. Dr. Jörg Steinbach sowie zahlreicher Vertreter aus Politik, Wirtschaftsförderung und Medien ein Rahmenkooperationsvertrag zwischen der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) und der Lausitzer Klärtechnik GmbH (LKT) unterzeichnet.
LKT Geschäftsführer Michael Müller würdigte in seiner Eröffnungsrede diese Kooperation als „… Musterbeispiel dafür, wie Wissens- und Technologietransfer auf Augenhöhe funktioniert. Sie zeigt, wie durch Zusammenarbeit nicht nur Wissen, sondern auch Fachkräfte in die Region Lausitz gebracht werden. Zugleich werden Impulse aus der Praxis in die Wissenschaft zurückgetragen, was zur Entwicklung innovativer Lösungen im Bereich Umweltschutz und Ressourcenschonung führt.“
LKT ist seit zwei Jahrzehnten ein verlässlicher Partner der BTU. Besonders eng gestaltet sich die Zusammenarbeit mit Frau Dr. Andrea Straub vom Arbeitsgebiet Siedlungswasserwirtschaft der Fakultät 6 für Architektur, Bauingenieurwesen und Stadtplanung und unserem Herrn Hansen. Diese Kooperation zeigt sich in einer Vielzahl gemeinsamer Aktivitäten, darunter:
- regelmäßige Workshops für Studierende und Forschende,
- gemeinsame Studienprojekte,
- 16 Abschlussarbeiten,
- sieben durchgeführte Projekte und ein in Bearbeitung befindliches Projekt in der Forschung und Entwicklung,
- gemeinsame Fachvorträge und eine Fachveröffentlichung zu den durchgeführten Projekten
- sowie ein Patent, eine Patentanmeldung und zwei Preise
- und in Summe zehn Einstellung von Absolventinnen/ Absolventen (überwiegend aus dem Studiengang Environmental and Ressource Management M.Sc.)
Ein herausragendes Beispiel für die gelungene Transferpartnerschaft ist die Karriere von Torsten Hansen, der als Leiter der Abteilung für Forschung und Entwicklung bei LKT tätig ist und seinen Master im Studiengang Wirtschaftsrecht für Technologieunternehmen an der BTU absolviert hat.
Im Rahmen der Zusammenarbeit wurden bereits mehrere Projekte erfolgreich umgesetzt, darunter:
- Entwicklung eines faserverbund-basiertes Sanierungsverfahrens für Beton-Pumpschächte (FlexReha®), ZIM-Projekt Patentanmeldung und AVK-Innovationspreis sowie 3. Platz Lausitzer Wissenschaftstransferpreis von der Wirtschaftsinitiative Lausitz
- Entwicklung eines Nährersatzstoffs für saisonal genutzte Kläranlagen inkl. Dosierung (OptiSAN), ZIM-Projekt
- Einsatz von Betonrezyklat und alternativen Zuschlagstoffen im Behälterbau (ReConSys), ZIM-Projekt - in Bearbeitung
- Entwicklung eines optischen Messsystems als Ersatz für chemische Parameter
- Entwicklung von Reinigungsmechanismen für mit Abwasser beaufschlagte Membranen
- Einfluss von Chemietoiletten aus dem Caravaning auf die Abwasserreinigung
- Einfluss von Kondensaten aus Brennwertkesseln auf die Abwasserreinigung in Kleinkläranlagen
- Einsatz von Bau- und Rohrmaterialien im Abwasserbereich
Aktuell befinden sich LKT und die BTU in der Planung weiterer gemeinsamer Projekte. Die durch diese Kooperation gewonnene Fachexpertise wird mittlerweile auch in nationalen Fachgremien wie dem Bildungs- und Demonstrationszentrum BDZ genutzt.
Auch Wirtschaftsminister Steinbach hob die Bedeutung dieser Zusammenarbeit hervor und würdigte insbesondere die Einbindung von Studierenden auch mit internationalem Hintergrund in die Projekte. Er wünschte viel Erfolg für die zukünftigen Vorhaben.
Die Präsidentin der BTU Cottbus-Senftenberg Prof. Dr. Gesine Grande unterstrich in ihrem Grußwort: „Eine relativ kleine Universität wie die BTU profitiert besonders von starken Allianzen. Ich freue mich, dass wir mit dem neuen Kooperationsvertrag mit der LKT GmbH, die fruchtbare Zusammenarbeit in Forschung und Lehre nun in die Zukunft tragen. Es ist unsere Stärke als BTU, dass wir eine globale Perspektive mit unserer regionalen Verortung verbinden. Die LKT bringt Anwendungsfelder und Herausforderungen aus der Praxis in die Zusammenarbeit ein, für die wir an der Universität wissenschaftliche Lösungen finden, die auf interdisziplinären Ansätzen beruhen. Für uns als Universität ist der Transfer – über Fachkräfte und über unsere Forschungsexpertise eine zentrale Verantwortung. Dafür ist die Kooperation mit der LKT ein sehr erfolgreiches Beispiel.“